Wo ich bin, da will ich wissen, was war.

Dieses Motto begleitet mich seit Jahrzehnten. Meine Arbeiten verstehen sich als Beiträge dazu, verdrängte oder vergessene Kapitel der oberschwäbischen Geschichte sichtbar zu machen und damit zur Erinnerungskultur beizutragen.

Forschungsschwerpunkte

Seit den frühen 1970er-Jahren beschäftige ich mich intensiv mit Themen der Lokal- und Regionalgeschichte, insbesondere mit Aspekten, die lange Zeit wenig Beachtung fanden:

  • Jüdisches Leben in Oberschwaben – von den Anfängen der jüdischen Gemeinden bis zur Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus. Hierzu gehören Arbeiten über die Buchauer Schutzjuden des 19. Jahrhunderts, die Geschichte der israelitischen Gemeinde Buchau, die Judenverfolgung sowie einzelne Persönlichkeiten wie Moritz Vierfelder und Leopold Hofheimer.
  • Wirtschafts- und Sozialgeschichte – vor allem die Biberacher Leinen- und Barcentweber und deren Handelsgesellschaften, die Ortsgeschichte oberschwäbischer Dörfer wie Fischbach und Ummendorf mit ihren Herrschafts- und Besitzverhältnissen, Wasserwirtschaft, Mühlengeschichte und der Entwicklung vom mittelalterlichen Dorf zur modernen Gemeinde.
  • Zeitgeschichte – insbesondere die Geschichte der Lager in und um Biberach, die im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit vielfältige Funktionen erfüllten. Dazu zählen das Lager Lindele, das Internierungslager Biberach, das Lager Birkendorf sowie die UNRRA-Aktivitäten in der Region. Ebenso Studien zu Denkmälern und Erinnerungskultur wie dem Bismarck- und Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Biberach und zur Entstehung von Friedhöfen für Kriegsopfer.
  • Bildungsgeschichte – die Entwicklung des Schulwesens in Oberschwaben, insbesondere in Altdorf/Weingarten und Biberach, vom 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit.

Weitere Themen meiner Arbeit sind die Schicksale von Kriegsgefangenen, Zivilinternierten, Flüchtlingen und Migranten – kurz: die Geschichte von Minderheiten, deren Perspektive mir stets besonders wichtig war.

Publikationen & Projekte

Meine Forschung führte zu zahlreichen Aufsätzen und mehreren Büchern. Bekannt geworden bin ich vor allem durch mein Buch Das war nicht nur „Karneval im August“. Das Internierungslager Biberach an der Riß 1942–1945 (2002), für das ich 2003 den Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg erhielt. Daneben habe ich Ausstellungen, museumspädagogische Projekte und Beiträge für Schülerwettbewerbe realisiert.

Auszeichnungen

  • Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg (2003)
  • Paul-Beck-Preis der Gesellschaft Oberschwaben (2014)