Buchau - An extinct Jewish community
Der Beitrag behandelt die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Buchau am Federsee, einer kleinen Reichsstadt in Oberschwaben. Im Mittelpunkt steht die durchgängige jüdische Besiedlung seit dem späten 16. Jahrhundert bis zur Deportation 1943. Die Arbeit beleuchtet anhand lokaler Quellen und Forschungen von Vierfelder, Wallach und Mohn die rechtliche Stellung, wirtschaftliche Rolle und gesellschaftliche Integration der Juden. Zentrale Ergebnisse zeigen die ambivalente Haltung der Stadtbehörden, die einerseits von jüdischen Steuerzahlern profitierten, andererseits deren Ansiedlung begrenzten. Die Gemeinde entwickelte sich zur Zentralgemeinde für umliegende Orte, erhielt 1760 eine Synagoge und erlebte nach 1828 durch württembergische Emanzipationsgesetze einen Aufschwung. Die Dokumentation reicht bis zur systematischen Vernichtung durch die Nationalsozialisten, als 122 Personen deportiert wurden. Historisch bedeutsam ist Buchau als einzige Stadt in Südwürttemberg mit ununterbrochener jüdischer Gemeinde über vier Jahrhunderte.
Publikationen
- ADLER, Reinhold, 1971. Buchau – An extinct Jewish community. AJR Information [online]. Dezember 1971. Bd. 26, Nr. 12, S. 7. [Zugriff am: 12 September 2025]. Verfügbar unter: https://ajr.org.uk/wp-content/uploads/2018/02/1971_december.pdf