Nachkriegsschicksale in Biberacher Lagern
Aus der Geschichte des Lagers „Lindele“ nach Kriegsende
Der Beitrag behandelt die Nachkriegsgeschichte des Lagers „Lindele" in Biberach von 1945 bis 1951 und beleuchtet die verschiedenen Nutzungsformen dieser ehemaligen Kaserne nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf Basis archivalischer Dokumente, Zeitzeugenberichten und persönlicher Aufzeichnungen wird die Transformation der Anlage von einem Kriegsgefangenenlager zu einem Grenzauffanglager und Heimkehrer-Krankenhaus dargestellt. Die Untersuchung zeigt, dass das Lager deutlich mehr Menschen beherbergte als während des Krieges: deutsche Kriegsgefangene auf dem Transport nach Frankreich, aus dem Saarland ausgewiesene „Reichsdeutsche", Vertriebene, Flüchtlinge und kranke Heimkehrer aus französischer Kriegsgefangenschaft. Einzelschicksale wie die des Volkssängers Paul Warmuth und des polnischen Zwangsarbeiters Michal Helman veranschaulichen die prekären Lebensumstände und rechtlichen Unsicherheiten der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die Arbeit dokumentiert eine bisher wenig beachtete Phase der Lokalgeschichte und trägt zur Aufarbeitung der Nachkriegsschicksale in Oberschwaben bei.
Publikationen
- ADLER, Reinhold, 2010. Nachkriegsschicksale in Biberacher Lagern. Aus der Geschichte des Lagers „Lindele“ nach Kriegsende. BC - Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach [online]. 15 Juni 2010. Bd. 33, Nr. 1, S. 53–65. [Zugriff am: 28 September 2025]. Verfügbar unter: https://www.gfh-biberach.de/Hefte/BC-Heimatkundliche-Bl%C3%A4tter-f%C3%BCr-den-Kreis-Biberach/J33H1S53.pdf